Hessenwappen-Grafik schwebt im Weltall

Warum Raumfahrt?

Wir alle nutzen Produkte und Dienste aus der Raumfahrt im täglichen Leben. Bereits jetzt gibt es in Hessen weit mehr als 100 Firmen mit Raumfahrtbezug und rund 50 Lehrstühle/Professuren an unseren Hochschulen.

Warum Raumfahrt?

Raumfahrt ist Inspiration für die Menschheit.

Sie bündelt zahlreiche Zukunfts- und Schlüsseltechnologien mit hohem wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Potential.

Sie leistet wesentliche Beiträge zur Lösung dringender gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen, wie z.B. Sicherheit, Klima- und Umweltschutz, und wichtiger Aufgaben in Wissenschaft und Wirtschaft

  • Raumsonden zur Erforschung des Weltalls,
  • Unbenannte Missionen zu anderen Himmelskörpern zu deren Erforschung,
  • Raumstationen (z.B. die Internationale Raumstation ISS) als Labors in der Schwerelosigkeit,
  • Satelliten (Wetter, Klima, Umwelt-Monitoring, Navigation, Ortung, Aufklärung), z.B. für Zwecke der Landwirtschaft („precision farming“), der Landes- und Regionalplanung (GIS-Daten) oder zum Waldschadensmonitoring,
  • Radio- und TV-Empfang: Den "Startschuss" zum Satellitenfernsehen gab 1962 der US-amerikanische Satellit Telstar 1. Offizieller Start war die Übertragung eines Baseball-Spiels.
  • Ökonomische Dimension: 6. April 1965 Start von INTELSAT I („Early Bird“), dem ersten kommerziell genutzten geostationären Kommunikationssatelliten,
  • „New Space“ – neue Möglichkeiten zur kommerziellen Nutzung des Weltraums im Interesse der Kostenreduktion auch staatlicher Weltraumaktivitäten durch Einsatz von disruptiver, innovativer und agiler Ansätze.

  • wirtschaftlicher Entwicklung,
  • wissenschaftlicher Exzellenz,
  • technischen Fortschritts
  • und technologischer Innovation

zum Nutzen von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt.

  • Wissenschaft und Forschung,
  • Wirtschaft und Industrie,
  • Öffentliche Verwaltungen (z.B. Geodaten zum Einsatz bei planerischen Entscheidungsprozessen durch die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation https://hvbg.hessen.de/Öffnet sich in einem neuen Fenster ),
  • Kommunikation, Navigation, Ortung,
  • Dienstleistungen, Transport / Verkehr,
  • Klima-, Wetter-, Erd- und Umweltbeobachtung.

Die Nutzung von Fernerkundungsdaten spielt für nahezu alle Lebensbereiche eine zunehmend größere Rolle.

Ein zentraler Aspekt ist hierbei der Schutz vor und die Vorhersage und Modellierung von umwelt- und klimabezogenen Katastrophen.

Zunehmend müssen wir z.B. mit Hitzeperioden leben, da die Erderwärmung weltweit weiter voranschreitet. Auch in Hessen sind Hitzeperioden bereits deutlich spürbar. Zur Stärkung des Hitzeschutzes sind Hitzeaktionspläne daher unerlässlich. Das Land Hessen hat im Februar 2023 als erstes Bundesland einen Hitzeaktionsplan auf Landesebene veröffentlicht. So sollen notwendige Strukturen an die Klimaveränderungen angepasst und die hessischen Bürgerinnen und Bürger noch besser geschützt werden.

Wichtige Informationen zum Thema liefert auch die Veröffentlichung des HLNUG „Folgen des Klimawandels für die menschliche Gesundheit“ (April 2018).

In den vergangenen Jahren nahmen Extremwetterphasen wie Trockenheit, sintflutartige Regenfälle oder Stürme zu. Die Auswirkungen auch auf die heimische Landwirtschaft sind mitunter erheblich, Ernteausfälle und Versorgungsengpässe sorgen für steigende Lebensmittelpreise. Im Jahr 2022 kam zu diesen Entwicklungen noch eine weiter unvorhersehbare Krise hinzu, der russische Überfall auf die Ukraine im Februar dieses Jahres. Auch der Krieg bedeutet für unsere heimische Landwirtschaft unerwartete Herausforderungen. Steigende Preise für Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie der Ausfall von Handelsrouten aus Osteuropa sind nur ein Teil davon.

Die Entwicklungen zeigen uns eindrücklich auf, welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Dazu gehört zunächst vor allem die effiziente Nutzung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Die Hessische Landesregierung hat dazu am 18. April die "Richtlinien zur Förderung von Innovation und Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und in ländlichen Gebieten sowie der Digitalisierung in der Landwirtschaft (RL-IZ)" aktualisiert und den Gegebenheiten angepasst.

Hintergrund:

Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) berät landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe in Hessen zum Thema Digitalisierung. Hierzu zählt unter anderem das Projekt ‚DigiNetz‘, in dessen Rahmen eine flankierende Beratung zur Digitalisierungsförderung angeboten wird. Hierbei geht es z. B. um die Eignung der jeweiligen Anwendung einer sensor- und GPS-gesteuerten Technik für den Betrieb, die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen einer Investition und die Beantragung der Förderung selbst. Im Bereich Smart Farming ist der LLH auch Mitglied in der Operationellen Gruppe des ebenfalls vom Land unter Mitfinanzierung der EU geförderten Innovationsvorhabens „Deep Farming“, in der landwirtschaftliche Betriebe gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem LLH und weiteren Partnern durch die Erprobung des bestmöglichen Standes der Technik u.a. zur teilflächenspezifischen Düngung von Weizen in der Praxis mit Hilfe innovativer Sensoren mit einer entsprechenden Datenauswertung zu Stickstoff-Effizienz, Umweltwirkungen und Wirtschaftlichkeit eine Effizienzsteigerung in der Düngung erreichen möchte, mit der  Möglichkeit der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf weitere Betriebe.

Auf die Landwirtschaft angewendete Satellitendaten können die Erträge steigern, indem sie erkennen, wann bestimmte Pflanzen gemäß Satellitenbeobachtungen geerntet werden sollten, eine automatische Schädlingsbekämpfung durch Vektorkartierung auslösen und sogar die Bewässerung basierend auf Wetterdaten und der Pflanzenüberwachung optimieren.

Ein wichtiges Anwendungsfeld für Daten aus der Raumfahrt ist das Monitoring des Zustandes unserer Wälder. Neben der Luftbildauswertung sind auch terrestrische und fernerkundungsgestützte Monitoringverfahren die Mittel der Wahl. Lesen Sie im aktuellen Waldzustandsbericht 2023, wie es um die Wälder in Hessen bestellt ist.

Einen spannenden Einblick in die unterschiedlichsten Nutzungen von Erdbeobachtungsdaten aus dem europäischen Copernicus-Programm durch die europäischen Regionen erhalten Sie in einer Broschüre, die NEREUS im Auftrag der ESA mit finanzieller der EU herausgegeben hat. Sie finden sie hier zum downloaden.

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