Weltraumforschungstag

Am 20. Juli 1969 setzte Neil Armstrong bei der Apollo-Mission als erster Mensch einen Fuß auf den Mond. Es war ein Meilenstein für die bemannte Raumfahrt und der Beginn des wohl größten Abenteuers der Menschheit: Die Erforschung des Weltalls.

Unter Weltraumforschung versteht man die aktive Erforschung des Weltraums, entweder durch Beobachtung, Fernerkundung oder Sondierung von Himmelskörpern, oder durch die Erforschung von Phänomenen wie dunkler Materie oder schwarzen Löchern. In Hessen spielt hier das ESOC eine zentrale Rolle, plant und steuert es doch so faszinierende deep-space-Missionen wie Rosetta, JUICE, EUCLID, und viele mehr. Diesen Missionen, und natürlich den Arbeiten auf der Erde mithilfe von Antennen, Sternwarten, Observatorien etc. helfen uns, Geheimnisse unseres Universums zu entschlüsseln und in noch fernere Galaxien zu schauen.   

Zur Weltraumforschung gehören auch auf der Erde durchgeführte Experimente, die sich auf Zustände im Weltraum übertragen lassen.

Seither hat die Weltraumforschung viele Innovationen angestoßen, die jeder von uns heute im Alltag feiern kann. Was wäre die Kamera des Smartphones ohne Pixelsensor? Und was wäre die Lieblingsjacke ohne Klettverschluss? Auch kratzfeste Brillengläser, Infrarot-Fieberthermometer und Solarzellen haben ihren Ursprung in der Weltraumforschung.

Auf der Erde leben wie eine Astronautin oder wie ein Astronaut – das tun wir tatsächlich jeden Tag. Die Erfindungen aus der Raumfahrt sind in unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Denn Vieles von dem, was wir tagtäglich nutzen, ist eigentlich für Astronautinnen und Astronauten erfunden worden. Die Technologie im Weltraum musste sich aufgrund der besonderen Umstände im All schnell und stetig weiterentwickeln. Dabei sind viele Erfindungen entstanden, die ihren Weg in unseren Alltag gefunden haben. Ein paar Beispiele:

Klettverschluss: Ein galaktisches Befestigungssystem

Der Klettverschluss, der sich in unserem täglichen Leben bei Kindern und Erwachsenen überall einfügt, hat seinen Ursprung zwar nicht in der Raumfahrt, wurde durch diese aber erst richtig populär. Der Schweizer Erfinder George de Mestral entwickelte den Klettverschluss nach einem Jagdausflug. Inspiriert von den Haken der Klettenpflanzen, bietet er eine einfache und zuverlässige Befestigungsmethode. Diese Erfindung ist in Raumanzügen genauso nützlich ist wie in unseren Schuhen, Taschen und Jacken.

 

Memory-Schaum

In den 60er-Jahren entdeckten Wissenschaftler der NASA einen Schaum, der sehr formbar ist und sich perfekt dem Körper anpasst. Ursprünglich für die Sitze von Astronauten gedacht, ist dieser "Memory-Schaum" heute in Motorrad-, Ski- oder Baseball-Helmen, Schuheinlagen, Polstern und Matratzen zu finden. Auch Reifen, die aus einem Memory-Metall bestehen und nie kaputt gehen, hat die NASA erfunden.

 

Staubsaugerroboter: Intelligente Helfer aus dem Orbit

Die Idee eines autonomen Staubsaugers, der unsere Böden reinigt, mag wie Science-Fiction klingen, ist aber längst Realität geworden. Diese kleinen helfenden Roboter wurden für die Raumfahrt entwickelt – denn auch im All muss mal geputzt werden.

 

Wasserfilter: Sauberes Wasser im Weltall

Woher kommt eigentlich das Wasser für die Astronauten? Das meiste wird aus der Wiederaufbereitung von Abwasser oder Urin gewonnen. Damit dieses Wasser dann auch unbedenklich getrunken werden kann, wurden Wasserfilter entwickelt, die alle Schadstoffe herausfiltern. Die fortschrittlichen Wasserfiltersysteme, die ursprünglich für die Raumstationen entwickelt wurden, sind nun in nahezu jedem Supermarkt erhältlich und sorgen dafür, dass sauberes Wasser überall verfügbar ist.

 

Satellitennavigation: Ortung und Orientierung aus dem All

Wer war nicht schon mal völlig orientierungslos in einer neuen Stadt? Heutzutage kein Problem mehr, denn heute kann mithilfe der Navigationsfunktionen im Smartphone innerhalb von Sekunden der richtige Weg gefunden werden. Ursprünglich war das Global Positioning System, kurz GPS, für rein militärische Anwendungen entwickelt worden. Mittlerweile wird es überwiegend zivil genutzt. Auch China und Russland haben eigene Navigationssysteme aufgebaut. Wir vertrauen heute auf das europäische Navigationssystem Galileo, das präziser ist als alle anderen Systeme. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Raumfahrt unseren Alltag prägt.

 

Rauchmelder retten Leben – nicht nur im Weltall

Rauchmelder sind mittlerweile in allen Bundesländern in Deutschland vorgeschrieben. Die Technik dazu verdanken wir der NASA. Zusammen mit Honeywell entwickelte die Weltraumbehörde in den 1970er-Jahren zuverlässige Rauchmelder, die nur selten einen Fehlalarm erzeugen. Gemeint sind hier Ionisationsrauchmelder, die durch ihr breites Spektrum der Partikelerkennung sehr zuverlässig bei Rauchentwicklung auslösen.

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