Weizenfeld

Digitalisierung in der Landwirtschaft

In den vergangenen Jahren nahmen Extremwetterphasen wie Trockenheit, sintflutartige Regenfälle oder Stürme zu. Die Auswirkungen auch auf die heimische Landwirtschaft sind mitunter erheblich, Ernteausfälle und Versorgungsengpässe sorgen für steigende Lebensmittelpreise. Im Jahr 2022 kam zu diesen Entwicklungen noch eine weiter unvorhersehbare Krise hinzu, der russische Überfall auf die Ukraine im Februar dieses Jahres. Auch der Krieg bedeutet für unsere heimische Landwirtschaft unerwartete Herausforderungen. Steigende Preise für Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie der Ausfall von Handelsrouten aus Osteuropa sind nur ein Teil davon.

Die Entwicklungen zeigen uns eindrücklich auf, welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Dazu gehört zunächst vor allem die effiziente Nutzung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Die Hessische Landesregierung hat dazu am 18. April die "Richtlinien zur Förderung von Innovation und Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und in ländlichen Gebieten sowie der Digitalisierung in der Landwirtschaft (RL-IZ)" aktualisiert und den Gegebenheiten angepasst.

Hintergrund:

Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) berät landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe in Hessen zum Thema Digitalisierung. Hierzu zählt unter anderem das Projekt ‚DigiNetz‘, in dessen Rahmen eine flankierende Beratung zur Digitalisierungsförderung angeboten wird. Hierbei geht es z. B. um die Eignung der jeweiligen Anwendung einer sensor- und GPS-gesteuerten Technik für den Betrieb, die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen einer Investition und die Beantragung der Förderung selbst. Im Bereich Smart Farming ist der LLH auch Mitglied in der Operationellen Gruppe des ebenfalls vom Land unter Mitfinanzierung der EU geförderten Innovationsvorhabens „Deep Farming“, in der landwirtschaftliche Betriebe gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem LLH und weiteren Partnern durch die Erprobung des bestmöglichen Standes der Technik u.a. zur teilflächenspezifischen Düngung von Weizen in der Praxis mit Hilfe innovativer Sensoren mit einer entsprechenden Datenauswertung zu Stickstoff-Effizienz, Umweltwirkungen und Wirtschaftlichkeit eine Effizienzsteigerung in der Düngung erreichen möchte, mit der  Möglichkeit der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf weitere Betriebe.

Auf die Landwirtschaft angewendete Satellitendaten können die Erträge steigern, indem sie erkennen, wann bestimmte Pflanzen gemäß Satellitenbeobachtungen geerntet werden sollten, eine automatische Schädlingsbekämpfung durch Vektorkartierung auslösen und sogar die Bewässerung basierend auf Wetterdaten und der Pflanzenüberwachung optimieren.

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